Wir sind alle auf der Suche. Auf der Suche nach unserem Weg. Stimmt die Richtung? Ist das die richtige Strasse? Gehe ich bei der nächsten Kreuzung links oder rechts? Welche Entscheidung muss ich als nächstes treffen? Was verpasse ich, wenn ich mich so entscheide? Wartet auf der anderen Seite vielleicht etwas, das besser passt, das besser für mich ist?

Aber können wir denn einen anderen Weg als unseren gehen? Vielleicht sind wir ja freier, wenn wir unseren Fokus darauf setzen, wie wir unseren Weg gehen und nicht ob wir ihn jetzt gehen oder nicht.
Wenn wir erkennen, wie wir ihn gehen, erkennen wir auch, dass wir vieles selber in der Hand haben. Dann wird uns bewusst, dass wir immer die Möglichkeit haben im Hier und Jetzt das Beste aus allem zu machen. Alles ist, wie es ist und das ist auch gut so.

Wir sind die Schöpfer unserer Gedanken, die unsere Welt, unsere Realität erschaffen und steuern. Wenn wir das nicht nur verstanden haben sondern auf unsere eigene Sprache übersetzt und im eigenen Leben umgesetzt haben, dann wird sich Grundsätzliches ändern. Mit eigener Sprache meine ich meine ganz persönliche „Maik-Sprache“, sprich Deine persönliche Sprache.

Im Leben kommen immer wieder Wellen, Hochs und Tiefs. Manchmal schüttelt es mehr und Zweifel vernebeln den Weg, unsere Sicht. Wir sehen nicht mehr genau, wo wir denn überhaupt hinlaufen. So glauben wir, dass wir uns verirrt haben, vom Weg abgekommen sind, uns verloren haben. Unsere Gefühle und Gedanken haben grosse Macht (wenn wir sie lassen) und können sich wie Schleier oder Mäntel über uns stülpen. Wir glauben ihnen, identifizieren uns mit ihnen und lassen uns leiten. Bei negativen Gefühlen wie Angst, Zweifel, Scham, Wut und Trauer haben wir oft mehr Mühe, diese zu akzeptieren als Teil vom Ganzen. Wir bekämpfen sie, wollen sie nicht mehr haben, sie abschliessen und auslöschen. Was passiert? Alles andere als das… sie werden grösser und stärker und wir sehen nichts als sie. Bei positiven Gefühlen wie Glück, Liebe, verliebt sein, Freude, Stolz und Vertrauen wissen wir, dass sie vergehen also geniessen wir sie (meistens).

Dasselbe passiert aber mit den negativen Gefühlen. Auch sie gehen irgendwann wieder, werden schwächer, verblassen. Gefühle sind Besucher, genau wie die Gedanken, die wir uns selber machen. Wir können nichts verändern, was geschehen ist, aber wir können immer wieder das Beste daraus machen.

Was hat das alles mit unserem Weg zu tun? Ganz viel sogar. Wie wir uns selber sehen, wie wir mit unseren Gefühlen und Gedanken umgehen, hat einen direkten und tiefen Einfluss darauf, wie wir im Leben unterwegs sind. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass wir keinen anderen Weg als unseren gehen können. Es gibt vielleicht zwei Arten, wie wir unseren Weg bestreiten können, bewusst oder unbewusst.

Bewusst und achtsam unterwegs zu sein bedeutet nicht, dass alles einfacher wird. Es bedeutet, dass ich es in der Hand habe, wie ich mit Erlebnissen, Gefühlen, Gedanken und auch Schicksalsschlägen umgehe. Es kommt darauf an, wie ich es werte und bewerte…

Von aussen betrachtet gibt es Sachen, auf die wir wirklich verzichten könnten. Gewalt, Kriege, Krankheiten…ich habe Sachen erlebt, für die ich nicht dankbar bin und die ich lange Zeit nicht akzeptiert habe. Ich wollte sie „weg haben“. Habe gegen die daraus resultierenden Gefühle gekämpft, gegen mich selber gekämpft. Und plötzlich schien mein Weg schwer, belastend, kaum auszuhalten. Bis mir bewusst wurde, dass meine innere Welt, kreiert durch meine eigenen Gefühle und Gedanken, meinen Weg schwer machten. So wie ich mich selber sehe, mich erfahre, so zeigt sich auch mein Weg. Aber es ist okay, es ist alles okay und gut so, wie es ist. Alles gehört dazu.

Ich bin nicht dankbar für gewisse Erlebnisse aber ich bin dankbar und demütig, so vieles daraus gelernt zu haben.
Zu zweifeln, zu lieben, Angst zu haben, zu weinen, zu lachen, selber zu entscheiden, Hilfe anzunehmen, stark oder schwach zu sein, alles gehört zum Weg.
Vielleicht ist es wichtiger bewusst zu spüren, wie wir uns fühlen und wie wir zu uns selbst stehen und dann wird vielleicht auch klarer, auf welchem Weg wir gehen. Beruflich, privat, als Mensch.

Wenn wir also aufhören im Aussen nach dem Sinn, dem Weg zu suchen und einfach in unser Inneres schauen, in uns hinein spüren (klingt vielleicht esoterisch, ist aber einfach so) und aufwachen, ja dann….wird alles einfacher. Nein, das kann ich so nicht sagen. Aber es wird echter, spannender, lebendiger, bewusster, es wird zu Deinem.

Vielleicht können wir uns beim nächsten Mal, wenn wir uns „verlieren“ und wir zweifeln ganz liebevoll fragen: Warum habe ich das Gefühl, mich zu verlieren, warum zweifle ich? Und vielleicht sind wir ehrlich und mutig und geben uns eine aufrichtige Antwort. Denn wenn wir es zugeben, dann wissen wir es doch eigentlich, oder?